Okay, die die es kennen mag es vielleicht nicht mehr sonderlich beeindrucken, wenn die erste Welle brodelndes Gold behäbig durch eine rot glühende Schmelzschale schwappt, um schließlich gegen deren Rand zu branden.
Der Kunde findet es auf alle Fälle großartig – es ist sein Altgold!
Kurz später sehen wir es in den dunklen Schlund einer speckig glänzenden Eisenform blicken. Darüber noch immer die wild fauchende Flamme die weiterhin kleine Stromschnellen in seine spiegelnde Oberfläche peitscht.
Dass in solchen Momenten geringe Mengen Gold für immer verbrennen ist nicht vermeidbar – allerdings auch kein Wunder angesichts der Intensität des Spektakels.
Wir erleben gerade live, wie aus gesammelten Altschätzen etwas komplett Neues entsteht. Goldschmiede stehen folglich für Nachhaltigkeit – ein immer wichtiger werdender Begriff, der für sie aber gar nicht erst erfunden werden musste.
Auf unseren Arbeitstischen liegen also auch immer wieder mal verwendbares Altgold von Kunden!
Mit Leidenschaft Ideen zu sammeln und danach umzusetzen, kann durchaus zu einer geliebten Gewohnheit werden – vor allem beim Wiederverwenden uns anvertrauter Altmaterialien. Das Ganze vermischt mit realisierbaren Kundenwünschen, besser könnte eine Basis nicht sein.
Bei Überzeugungstätern herrscht ja oft eine ganz eigene Atmosphäre, ein eigenes Tempo. Wenn der Goldschmied beispielsweise seine Edelmetalle recycelt, gesellt sich in der Regel immer auch ein Mindestmaß an Pathos hinzu, auch wenn es für ihn das selbstverständlichste auf der Welt darstellt.
Bereits die flirrende Oberfläche des flüssigen Metalls hat für ihn etwas unendlich Magisches!