
Abenteuerlich hochschießende Dämpfe zeigen, dass er gehörig aufpassen muss, wenn er sein glühendes Werkstück ins bereitgestellte Wasser gleiten lässt. Eine heiße Gratisvorstellung – mit großer Eigendynamik. Abkühlen ist angesagt. Für seine Arbeit wählte er das hellste unter seinen Lieblingsmetallen: SILBER.
Es ist merklich nachgiebiger als beispielsweise Gold oder Platin. Das spürt man schon an der Walze. Später auch beim Feilen. Und weil es zudem leichter schmilzt, blickt man auch hierbei in sichtlich entspanntere Gesichter.
„Spontane Freundschaft? Auf alle Fälle!“
Man munkelt ja, dass vor Jahrhunderten definitiv noch Zauberwerkstätten existiert haben mussten – Orte, wo Kunstschaffende mit einfachsten Mitteln unfassbaren Silberschmuck fertigten. Feines Silber kam oft aus Minen südlich Athens. Viel später erst bringen spanische Schiffe ebenbürtiges aus einer „Neuen Welt“.
Dort hatte unser lateinisch als Argentum bezeichnete Metall bereits ein ganzes Land mit seinem Namen getauft. Zu dieser Zeit erzählten sich Schatzsucher und ähnlich abenteuerlustige Gesellen wilde Geschichten über ganze Berge aus reinstem Silber in jenen Regionen – die so natürlich nicht existierten. Die Bezeichnung Argentinien blieb. Genauso wie sein chemisches Kürzel „Ag“.

Funde zeigen es oft Schulter an Schulter mit Schwefel, seinem offenbar großen Verbündeten. Zumindest reagiert unser Silber heftigst auf eine intensiv riechende Beize aus Schwefelleber – einer teuflischen Lösung, die ihm ultraschnell einen antiken Look verpasst, wenn gewünscht.
Etwas anders präsentiert sich da unsere gute alte Schwefelsäure – eine ätzende Flüssigkeit, die sich beim empfohlenen Verdünnen mit Wasser schlagartig von selbst wieder aus dem Gefäß katapultiert (uns also um die Ohren fliegt) falls man meint, diese zuerst hineinfüllen zu müssen!
Wer jedoch ihre Kräfte beherrscht, kann am Ende nur jedes Mal aufs neue staunen, wie hartnäckige Verkrustungen und ähnliche Rückstände nach Lötvorgängen sich geradezu in Luft auflösen. Eine chemische Reaktion, die ganz klar zeigt, wer hier das letzte Wort hat.


„Was für eine ungemein neugierig machende Welt!“
